In Memoriam Klaus Thiessen
Optoelektronik-Spezialist und Vorkämpfer für Solarenergie
Am 3. Juli 2025 verstarb Professor Klaus Thiessen im Alter von fast 98 Jahren. Der international anerkannte Spezialist für Optoelektronik blieb bis ins hohe Alter ein engagierter Brückenbauer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Er widmete sich mit großem Engagement der Solarenergie und wurde zum international geschätzten „Solarpapst von Adlershof“.
Geboren 1927 als Sohn des Physikochemikers Peter Adolf Thiessen, führte ihn sein Weg nach 1945 in die Sowjetunion, wo er Physik studierte und promovierte. Nach seiner Rückkehr 1958 arbeitete er am Physikalisch-Technischen Institut der Akademie der Wissenschaften (AdW) in Adlershof. Später forschte er in der Industrie und kehrte 1981 nach Adlershof zurück.
Nach der Wiedervereinigung ging Thiessen zwar 1992 in Pension, nicht aber in den Ruhestand. Bereits in den 1960er Jahren hatte er sich mit Photovoltaik befasst. „Das war damals reine Grundlagenforschung“, erinnerte er sich, nunmehr komme es darauf an, „zu beweisen, dass Photovoltaik keine Spielerei ist, sondern dazu beiträgt, fossile Brennstoffe einzusparen.“ Dank seiner Initiative und mit Unterstützung der WISTA Management GmbH entstanden bis 2012 in Adlershof 34 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 1,9 kWp (Kilowatt-Peak).
Dr. Peter Strunk für Adlershof Journal
