Filmabende, Ausflüge und Deutschkurse
Derzeit leben vor allem Wissenschaftler aus China, Indien, Pakistan und Russland im IBZ, manche arbeiten für mehrere Monate oder gar Jahre in Adlershofer Instituten. Krainz lässt sich einiges einfallen, um den Bewohnern ein Gefühl des Zuhauseseins zu vermitteln: Im Sommer hat sie zur Weltmeisterschaft im Garten des Gästehauses zum gemeinsamen Fußballgucken eingeladen. Einmal im Monat steht ein Ausflug auf dem Programm – an die Ostsee etwa, zum Bauhaus nach Dessau oder zur Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße.
Jolly Xavier Palackappillil gefallen auch die sportlichen Aktivitäten: Der Inder aus dem südlichen Bundesstaat Kerala ist im Sommer mit anderen IBZ-Bewohnern beim Staffellauf um das Tempelhofer Feld mitgelaufen. – „Dabei hatte ich seit meiner Basketballzeit als Student lange keinen Sport gemacht“, sagt der Experte für Nanophotonik, der am Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie an Solarzellen forscht. Von einem früheren Austausch, der ihn nach Münster führte, spricht der Physiker schon ein bisschen Deutsch – und mag die monatlichen Videoabende im IBZ deshalb besonders. Um deutsche Filmklassiker wie „Das Leben der anderen“ oder die „Feuerzangenbowle“ mit englischen Untertiteln aufzutreiben, ruft Managerin Krainz manchmal sogar direkt beim Verleih an.
Familien willkommen
Seit auch seine Familie nachgekommen ist, hat Palackappillil nicht mehr ganz so viel Zeit für gesellige Veranstaltungen. „Aber für meine Kinder ist es hier auch ideal“, freut er sich. Die fünfjährige Tochter und der zweijährige Sohn besuchen den internationalen Kindergarten in der Nähe. Im IBZ können sie durch das hauseigene Spielzimmer toben und in den Bilderbüchern aus der hauseigenen Bibliothek schmökern.
Ding Li kann es derweil kaum erwarten, dass die nächsten Deutschkurse am IBZ beginnen. Zwei Jahre will Li am Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik forschen: „Ich habe mir zwei Ziele gesetzt: Wissenschaftlich weiterzukommen und Deutsch zu lernen.“ Ins Berliner Stadtzentrum will der Chinese trotz seiner Neugier auf das vielfältige Kulturleben nicht ziehen: „Ich liebe die Natur, gehe gerne spazieren und schwimmen“, erzählt er.
Palackappillil schätzt am IBZ nicht nur die Nähe zu seinem Büro: „Hier habe ich die seltene Gelegenheit, Menschen aus anderen Teilen der Welt und sogar Fachkollegen zu treffen, mit denen ich mich wissenschaftlich austauschen kann. Wo gibt es das schon?“